1. Die richtige Stelle auswählen

Beantworten Sie sich vorab folgende Fragen:

Fisch in der Glühbirne

- Passt die Stellenausschreibung bezüglich Branche, Unternehmen, Produkt, Position und Region zu meinen Interessen?
Beispiel: Nur wenn Sie sich mit dem Produkt bzw. der Dienstleistung identifizieren können, werden Sie dauerhaft gerne in die Arbeit gehen.

- Passt die Stellenausschreibung bezüglich Branche, Unternehmen, Produkt und Position zu meinen Kenntnissen?
Beispiel: Nur wenn Sie die Position nicht dauerhaft unter- bzw. überfordert, haben Sie Chancen auf ein Vorstellungsgespräch.

- Passt die Stellenausschreibung bezüglich Branche, Unternehmen, Produkt und Position zu meiner bisherigen Berufserfahrung?
Beispiel: Haben Sie in den letzten 10 Jahren Leiterplatten verkauft, werden Sie im Vertrieb von Investitionsgütern aus dem Sondermaschinenbau kaum eine Chance erhalten.

- Passt die Stellenausschreibung bezüglich Branche, Unternehmen, Produkt, Position und Region zu meiner Persönlichkeit?
Beispiel: Nicht jeder fühlt sich in einem durchorganisierten und meist wenig flexiblen Konzern wohl und ist besser im Mittelstand oder sogar in einem Familienbetrieb aufgehoben.

Sollten Sie also nach Durchsicht der Stellenanzeige oder der Internetseite des Arbeitgebers eine der Fragen nicht zu Ihrer Zufriedenheit beantworten können, sehen Sie besser von einer Bewerbung ab! Sonst wird der Personalverantwortliche - gerade im Bezug auf Ihre Kenntnisse und Ihre Berufserfahrung - für Sie die Entscheidung übernehmen. Und die Ansammlung von Absagen hat noch niemanden weitergebracht. Also denken Sie daran, weniger ist häufig mehr!

2. Das Anschreiben

Bestandteile einer traditionellen Bewerbung: Anschreiben, Lebenslauf mit Foto, Zeugnisse und Zertifikate
Bestandteile einer modernen Bewerbung: Anschreiben, Deckblatt mit Foto, Lebenslauf, dritte Seite, Anlagenverzeichnis, Zeugnisse und Zertifikate

Aufbau Anschreiben
- Eigene Anschrift mit E-Mail-Adresse und Telefonnummer oben links oder rechts
- Anschrift des Arbeitgebers mit Namen des Ansprechpartners
- Betreffzeile: Bewerbung als "Stelle einfügen" (das Wort "Betreff" wird übrigens nicht mehr vorangestellt)
- Persönliche Anrede - Name der in der Stellenanzeige genannten Ansprechperson
- Einleitungssatz mit Bezug auf Unternehmen und Ihre Motivation - jeweils individuell auf jeweilige Stelle anpassen
- Bisherige Tätigkeiten, Firma und Erfolge nennen - Priorität auf Ihre aktuellste Stelle bzw. auf die Position mit der höchsten Übereinstimmung legen
- ggfs. Wechselgrund / Wechselwunsch erläutern
- Nennung der Fachkompetenzen (z.B. IT-, Sprach, Branchenkenntnisse) und persönlichen Stärken
- Gehaltswunsch, möglichen Eintrittstermin bzw. aktuelle Kündigungsfrist angeben
- Einladungswunsch
- Grußformel

Hinweis: Das Bewerbungsschreiben sollte möglichst nur eine Seite lang sein. Achten Sie auf eine korrekte Form, Rechtschreibung und auf eine klare Sprache. Übrigens, es gibt nicht nur einen richtigen Weg eine Bewerbung zu formatieren. Allerdings sollten Sie das Empfängerfeld und die Absätze z.B. nach dem Betreff und nach der persönliche Anrede entsprechend einhalten. Wie Sie Ihre Adresse und Telefonnummer im Kopfteil des Anschreiben gestalten bleibt Ihrer Kreativität überlassen, aber achten Sie darauf, dass Ihre Absenderdaten übersichtlich sind.

Tipp: Orientieren Sie sich beim Anschreiben an der jeweiligen Stellenanzeige. Kopieren Sie aber bitte nicht komplette Textpassagen. Vielmehr sollten Sie zum Schluss die wichtigsten Punkte aus den "Aufgaben" und den "Anforderungen" mit eigenen Worten in Ihrem Anschreiben erwähnt haben. Die wichtigsten Punkte stehen in einer Stellenanzeige jeweils am Anfang der Aufzählungen (KO-Kriterien), die weniger wichtigen Aufgaben bzw. Anforderungen stehen unten.

3. Der Lebenslauf

Wir finden bei unseren Bewerbern etwa 75% der Absagegründe im Lebenslauf! Dieses Dokument ist damit nicht nur für Personalverantwortliche wichtig, sondern auch für Sie sehr entscheidend.

Aufbau Lebenslauf
- Zur Person
- Berufspraxis
- Studium (falls relevant)
- Wehr- oder Ersatzdienst (falls relevant)
- Schul- und Berufsausbildung
- Fachkenntnisse
- Interessen & Hobbys

Hinweis: Der Lebenslauf sollte maximal zwei bis drei Seiten lang sein. Führen Sie Ihre beruflichen Stationen chronologisch auf und beginnen Sie immer mit der letzten Tätigkeit.  Ein professionelles Foto ist weiter empfehlenswert, aber nicht zwingend notwendig.

Tipp: Sorgen Sie dafür, dass der Personalverantwortliche in Ihrem Lebenslauf keinen Grund für eine schnelle Absage findet!

- Alle Zeiträume - vom Schulabgang bis jetzt - müssen monatsgenau zu finden sein
- Begründen Sie berufliche Lücken möglichst sinnvoll z.B. Betreuung von Angehörigen, Auslandsaufenthalt zum Erwerb von Sprachkenntnissen, Umschulung
- Sie haben häufiger, nach weniger als 2-3 Jahren Ihre Job gewechselt? Dann erwähnen Sie kurz die Gründe (z.B. Befristung, Stellenabbau, Insolvenz)
- Stellen Sie die fachliche Nähe zur offenen Stelle heraus (zählen Sie unter Ihren beruflichen Stationen kurz Ihre wichtigsten Tätigkeiten auf)
- Gleichen Sie Ihre Fachkenntnisse mit der Stellenanzeige ab und geben jeweils Ihr Niveau mit an (z.B. "Sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift" oder "Gute CAD-Kenntnisse")
- Achten Sie auf einen übersichtlichen und logischen Aufbau

Weitere Anregungen zum Lebenslauf finden Sie hier.

4. Die Zeugnisse

Ein vollständiger Zeugnissatz besteht aus den Abschlusszeugnissen von Schule & Studium sowie sämtlichen Arbeitszeugnissen. Ferner sind die Weiterbildungszeugnisse der letzten 10 Jahre beizulegen. Ordnen Sie Ihre Zeugnisse wie im Lebenslauf beschrieben, also legen Sie das aktuellste Arbeitszeugnis oben auf und sortieren Sie die übrigen Zeugnisse chronologisch dahinter. Achten Sie darauf, dass Ihre Zeugnisse vollständig sind, sonst glaubt der Personaler Sie hätten etwas zu verbergen und sortiert Sie aus. Einen Tipp, wie Sie mit fehlenden Zeugnissen umgehen, finden Sie in diesem Artikel.
Beim Scannen Ihrer Zeugnisse sollten Sie einfach Sorgfalt walten lassen. Scannen Sie Ihre Unterlagen in einer guten bis sehr guten Qualität. Achten Sie aber darauf, dass die Datei nicht zu groß wird. Die Gesamtdatei mit Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen sollte maximal ca. 5 MB betragen. Kennen Sie sich mit der Technik bei Scannern und Pixeln nicht so gut aus, testen Sie einfach solange, bis die Qualität im abschließenden PDF gut genug ist. Meist werden Scanauflösungen ab 600 dpi empfohlen.

5. Nur 1 Datei versenden

Symbol berufliche Entwickung - Fisch vergrößert sein Umfeld

Kein Personalverantwortlicher möchte Ihre Unterlagen als Puzzle aus 5 - 10 Einzeldateien zusammensetzen, daher fassen Sie alle Dokumente z.B. in einem Word-Dokument zusammen. Haben Sie Ihr Anschreiben, Ihren Lebenslauf und die gescannten Zeugnisse in dem Dokument zusammengefasst, speichern Sie die Datei im PDF-Format ab. Geben Sie der Datei einen eindeutigen Namen z.B. "Bewerbung_Vorname_Nachname.pdf". Hinweis: Um ein Word-Dokument als PDF-Datei zu speichern, müssen Sie teilweise vorab z.B. den kostenlosen PDF-Creator installieren. Ab Word 2010 finden Sie diese Möglichkeit auch ohne vorherige Installation eines zusätzlichen Tools. Wählen Sie dazu in Word den Punkt "Speichern unter " und gehen auf den Dateityp PDF.

Sollte nichts anderes vermerkt sein, können Sie natürlich auch weiterhin Bewerbungen per Post schicken. Nutzen Sie dafür aber eine ansprechende Bewerbungsmappe und keinen Schnellhefter.